H + H – Hommage an J. Haydn und J.M. Hauer

Beide Komponisten sind Initiatoren weitreichender und prägender Musikepochen.

Ihr Werk spricht in Form von Partituren zu uns weiter. Diese Partituren werden anhand von choreographischen, visuellen und textlichen Strukturen weiter prozessiert, ausgelegt und verwandelt. Dem gegenüber steht tänzerisches Agieren ohne Klang ebenso wie gegenläufig angelegtes choreographisches Material. Ähnlich einer enter-exit Dramaturgie, die zunehmen, schrumpfen, anderes überlagern und auseinanderdriften kann. In Form und Inhalt werden die Versatzstücke neu gereiht und entscheiden über neue Inhalte. Die vertikale Achse Tanz definiert sich als psycho-physischer Vorgang. Er erzählt Geschichten, löst sie wieder auf und ist an horizontale tonale Aussagen gekoppelt. Die Bühnenausrichtung öffnet sich in konzentrischen Kreisen nach vorne zum Betrachter und schließt die Spielgeometrie in Quadraten nach hinten in Richtung Projektion und Lichtregie ab.

Eine Verschmelzung aus fixierter Choreografie und frei beweglichen Modulen, die vom fragenden Menschen und seinen Ein- und Ausbrüchen erzählt. Dynamisch, ausdrucksvoll, akkurat, von Ruhemomenten durchzogen. Es ist eine neuerliche theatralische Reise im Odeon, in denen Prantl nach Gesetzmäßigkeiten von Mensch und Musik sucht. […]“
[Andrea Amort, Kurier, April 2003]

Die Choreografie von Sebastian Prantl (Tanz Atelier Wien) besticht durch klare Raumaufteilung und Harmonie des Tanzes mit der Musik. Mag beim ersten Haydn-Stück (vom Band) der Funke noch nicht überspringen, so zündet Prantl zu den Zwölftonspielen Hauers der Taiwanesin Cecilia Li. Über konzentrischen Kreisen verdichten sich Laufbewegungen zu Rhythmusformationen; synchrone Gruppen lösen sich in verlorenen Bewegungen auf. Schnell zeigt sich, welch überzeugende Arbeit Prantl und Li geleistet haben. […]“
[Oliver Werner, Kronen Zeitung, April 2003]

Sebastian Prantls Choreografie „H+H – Haydn+Hauer“ führt die hervorragenden Tänzer vom Tanz Atelier Wien mit der Musik von Joseph Haydn und Josef Matthias Hauer zur Symbiose. Wie Teile des Universums, die scheinbar ungeordnet doch ein jeder seinen Platz, seine Bestimmung haben. So führt Prantl die Akteure in deren sehr persönlichen Bewegungsmustern hin zu einem Zusammenspiel. Jeder in seiner Einzigartigkeit scheint mit dem anderen zu kommunizieren – und dabei das sanfte Piano der Cecilia Li zu inhalieren. Eindrucksvoll! […]“
[Isabella Wallnöfer, Die Presse, April 2003]


Konzept/Choreographie: Sebastian Prantl
Musikkonzept/Klavier: Cecilia Li
TänzerInnen: Celine Bacque, Stephanie Bouillaud, Ariane Funabashi, Virgine Roy- Nigl, Linda Samaraweerova, Filip Szatarski, Julian Timmings, Daniel Yamad, Othello Johns, Sebastian Prantl
Licht: Martin Walitza
Koordination: Katharina Greiner

[April 2003, Odeon Theater Wien]
[Haydn Saal, Schloss Esterhazy / Eisenstadt, 2003]

 

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