Itinerario Divertimento II

Mozarts „Zwillingskompositionen“ Fantasie und Sonate (KV 475 und 457) bilden das Thema und den dramaturgischen Raster für das Bühnenstück Itinerario Divertimento II. Es wurde ursprünglich im Mozartjahr 2006 für den historischen Raum des ehemaligen Jesuiten-Theaters (heute: Akademie der Wissenschaften) entwickelt.

Die Bühnenversion „Itinerario Divertimento“ verbindet Module aus dem historischen Raum mit neu erarbeiteten Strukturen und unterstreicht die Interaktion der ProtagonistInnen. Diese zitieren in differenzierter Weise klassische und zeitgenössische kulturelle Codes. Das individuelle Vokabular der Charaktere ist ein wichtiges Werkzeug für die choreographische Handlung. Spezifische Aufgaben – die Analyse des sich wandelnden Bühnenraumes und die Schaffung einer Verbindung zur Partitur, die sich jeweils ändert – erfordert von den TänzerInnen konzeptuelle Wachheit und spontanes Entscheidungsvermögen. Die Ensemblemitglieder schöpfen aus unterschiedlichen Quellen und destillieren ein poetisches Tanzvokabular im Rahmen von Cecilia Lis Partiturreihungen.

Das Prinzip der Dualität (Fantasie – Sonate / Statement – Variation) wird umgesetzt in schnell wechselnden Duos bzw. Trios, die Tanz- und Musikmaterial verbinden. Cecilia Lis dramaturgisches Know-How ermöglicht spontane Variationen in der Reihung von Klavierstücken und Orchestermusik, einschließlich Auszügen aus anderen Kompositionen (Erik Satie, Joseph Matthias Hauer, John Cage und Giacinto Scelsi) innerhalb der etwa 70 Minuten langen Aufführung. Die Virtuosität der ProtagonistInnen wird anhand der Korrelation mit der wechselnden Partitur, die sie verbal und tänzerisch analysieren und (re)definieren, offenkundig.

Der numerische Symbolismus in Mozarts Werkregister, KV 457 und KV 475 für die Kompositionen, ist bemerkenswert und kann als mathematischer Code für „Itinerario Divertimento“ dienen.

In der Dramaturgie ist ein erzählender Faden zu entdecken. Dieser steht in Zusammenhang mit Mozarts Beziehungen zu Mutter, Schwester, Gattin, Kind…

Pressestimme

Beim Tanz Festival in Limassol war Itinerario Divertimento der beste österreichische Beitrag, den ich je gesehen habe. Itinerario Divertimento ist voll von Tanz, Bewegung, Musik, Ideen, Agilität, Bildern, Lebensenergie und zypriotischen Referenzen, über die wir immer noch nachdenken und die wir versuchen zu de-codieren. Natürlich haben wir nicht nach Erklärungen gesucht, weil es interessanter ist die Bedeutungen selbst herauszufinden […] Es macht so einen gravierenden Unterschied, wenn live Musik zu hören ist – speziell dann, wenn sie so sensibel und hervorragend gespielt wird. Bravo an euch alle für diesen besonderen unterhaltsamen Abend. Ich bin mir sicher, dass Itinerario Divertimento überall ein großer Erfolg sein wird.“
[Christakis Christofides, Honorar Konsul]


Konzept/Choreographie: Sebastian Prantl
Musikkonzept/Klavier: Cecilia Li
TänzerInnen: Florian Berger Alexsandro Araujo Guerra, Maurizio Formiconi, Paola Picazo, Valeria Hernandez-Picazo, Mei An Prantl, Patric Redl, Manuel Wagner
Koordination: Karoline Gallè

[„Itinerario Divertimento“ beim 11.Europäischen Tanzfestival in Limassol, Zypern Mai 2008]

 

 

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